2002 wurde der Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» gegründet und in der Folge die Berner Bauart Architekten und Planer mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Als idealer Standort wurde der Europaplatz im Zentrum des Entwicklungsschwerpunkts Ausserholligen ausgewählt.
Seit Umzug an den Europaplatz im Dezember 2014 praktizieren acht Religionsgemeinschaften das Zusammenleben unter einem Dach. Das Ziel ist mehr als das friedliche Nebeneinander. Als Labor des Zusammenlebens pflegen wir über die Grenzen von Religionen, Sprachen und Kulturen hinweg den Dialog.
Alevit:innen, Buddhist:innen, Christ:innen, Hindus und Muslim:innen feiern im Haus der Religionen in eigenen Räumen ihre religiösen Zeremonien und pflegen den inner- und interreligiösen Dialog. Auch Bahá‘í, Jüd:innen und Sikhs beteiligen sich aktiv an diesem Dialog.
Umzug an den Europaplatz im Dezember 2014
Eine Vision wird Realität – die Realität wird visionär bleiben. Nach jahrelanger Vorbereitung wird am 14. Dezember das Haus der Religionen – Dialog der Kulturen mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür eröffnet.
Zusammenstellung der Chronologie: Hartmut Haas
2024
Im Herbst erscheint die Jubiläumspublikation «Die Welt am Europaplatz».
2024 feiert das Haus das 10-jährige Bestehen des Gebäudes am Europaplatz. Der festliche Auftakt findet mit der Buchvernissage am 20. Oktober statt. Der krönende Abschluss bildet der Festakt am offiziellen Jubiläumsdatum dem 14. Dezember 2024.
2023
Im Juni tritt Vereinspräsidentin Regula Mader nach sechs Jahren im Amt zurück. Als Regierungsstatthalterin und als Stiftungsrätin hatte sie bereits seit 2001 die Geschicke des Hauses am Europaplatz mitgestaltet. Im Juni wird Johannes Matyassy zum neuen Vereinspräsidenten gewählt.
Im Sommer 2023 ermöglicht die Stiftung Europaplatz den Einbau eines Lifts, der den Zugang noch niederschwelliger gestaltet.
2022
Im September feiert der Verein mit über 100 Gästen sein 20-jähriges Bestehen. (Gründungs-)Mitglieder, Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften, Nachbarn sowie viele junge Menschen stimmen in die Happy-Birthday-Klänge ein.
Im Team Haus der Religionen – Dialog der Kulturen kommt es zu einer Reihe personeller Veränderungen. Mehrere Mitarbeitende werden pensioniert oder kündigen aus unterschiedlichen Gründen ihre Arbeitsstelle. Die vielen Wechsel führen zu erhöhter Arbeitsbelastung im Team und sorgen für eine gewisse Verunsicherung im Verein.
Das Haus der Religionen am Europaplatz in Bern ist für viele Städte in Europa ein Vorbild geworden, etwas Ähnliches in ihren Ländern zu versuchen. So kann zur ersten physischen Tagung «Mehrreligionenhäuser» im Mai nach Bern eingeladen werden. Mit dabei sind Teilnehmende, die an solchen Projekten konkret arbeiten oder forschen, darunter House of One (Berlin), Campus der Religionen (Wien), Mehrreligionenhaus (Tiflis), Haus der Kulturen und Religionen (München), Haus der Religionen (Hannover) und House of Hope (Jerusalem).
Im Mai wird dem Haus der Religionen der Mediationspreis der Fédération Suisse Médiation (FSM) für seine Verdienste über die lange Zeit seines Wirkens verliehen.
22. Juni: Besuch des Gesamtregierungsrats des Kantons Bern anlässlich seiner Klausur zu den Regierungsrichtlinien 2023–2026.
Im November wird publik, dass es in der Moschee des Hauses der Religionen zu Zwangsheiraten gekommen sei. Das Haus der Religionen und der Muslimische Verein Bern – er ist verantwortlich für die Moschee – verurteilen die Vorkommnisse scharf. Eine staatsanwaltliche Untersuchung wird im April 2023 eingestellt, weil konkrete, belastende Anzeigen fehlen. Mustafa Memeti stellt sich dennoch seiner Verantwortung, tritt als Imam zurück und macht somit den Weg für neue Verantwortlichkeiten in seinem Verein frei.
2021
Auch im Winter 2021 bleibt das Haus der Religionen – Dialog der Kulturen aufgrund der Covid-Pandemie geschlossen. Mit der Wiedereröffnung am 4. Mai folgt ein vorsichtiger Start seitens der Besuchenden. Die digitalen Angebote werden weiterhin gut genutzt.
Bereits zum siebten Mal kann das CAS «Mediatives Handeln in transkulturellen Kontexten» in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule durchgeführt werden, an dem auch sieben Personen aus dem Verein Haus der Religionen teilnehmen.
Für das neue Projekt «Berufsspezifische Weiterbildungen im Sicherheitsbereich» erhält das Haus Unterstützung des Staatssekretariats für Migration (SEM). Das Projekt hat zum Ziel, Mitarbeitende im Sicherheitsbereich für interreligiöse und interkulturelle Fragen zu sensibilisieren. Es zeigt, dass sich der Bildungsbereich im Haus der Religionen aufgrund des Einsatzes und der Mitarbeit von vielen Workshopleitenden zu einem wertvollen Schatz der Organisation entwickelt hat.
Nach einem Jahr Pause kann die Nacht der Religionen zum Thema «Hey, Alter!» wieder stattfinden.
2020
Seit dem 1. Januar 2020 hat der Verein mit Karin Mykytjuk eine neue Geschäftsleiterin.
Ab dem 16. März steht die Welt still und das Haus der Religionen – Dialog der Kulturen muss, wie so viele Orte, wegen Corona seine Türen schliessen. Wie viele andere Institutionen organisiert sich das Haus in dieser Zeit auf digitaler Ebene. Mit Videobotschaften und -konferenzen bleibt man im Gespräch. SRF sendet eine interreligiöse Feier aus dem Haus der Religionen.
2019
Ein reiches Veranstaltungsprogramm zum Thema «Religion und Bild» zeigt die kulturelle Vielfalt der Religionen in Bezug auf bildhafte Darstellungen. Die viertägige Fête KultuRel wird zum frühsommerlichen Höhepunkt des Jahres.
Der Bildungsbereich verzeichnet in diesem Jahr 322 Workshops, die in Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften durchgeführt werden, allein 47 Workshops für den Gesundheitsbereich.
Das Fünf-Jahre-Jubiläum des Hauses im Dezember wird zugleich ein emotionales Abschiedsfest für seinen ersten Geschäftsführer David Leutwyler, der mit grossem Elan seit 2014 die ganz anstrengende Bauzeit am Europaplatz und schliesslich mit der Eröffnung die Umsetzung der projektierten Arbeitsfelder mit seinem Team zu verwirklichen hatte. Statt dem oft genannten Vorzeigeprojekt weiter zu dienen, wird er neuer Beauftragter für kirchliche und religiöse Angelegenheiten beim Kanton Bern.
2018
Im Februar wird das ayurvedische Restaurant Vanakam als koscher zertifiziert.
Die Einweihung des buddhistischen Gräberfeldes im Juni und ein Jahr später eines kleinen Tempels für die hinduistische Gemeinschaft auf dem Bremgartenfriedhof kennzeichnet die fruchtbare Zusammenarbeit des Hauses mit der Stadtgärtnerei Bern.
Im Rahmen des Jahresthemas «Religion und Garten» findet auf dem hauseigenen Acker in Grossaffoltern ein blumiges Fest statt. Dank einem Projekt, das von der Stiftung Fondia unterstützt wird, lernen Migrant:innen hier gleichzeitig den biologischen Anbau und die deutsche Sprache, ernten Gemüse, Kräuter und Schnittblumen und sorgen so für den Grundbedarf des Restaurants Vanakam.
2017
März: Eine weitere grosse Ehrung für das Haus der Religionen als «ein weltweit einzigartiger Ort des Gesprächs und der Begegnung» konnte Präsidentin Gerda Hauck mit einer Delegation in Zug entgegennehmen. Der mit 100 000 Franken dotierte Doron-Preis ist neben der Anerkennung auch eine wichtige finanzielle Unterstützung.
Eine Delegation der Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen besucht auf Einladung des Stadtplanungsamtes Wien die österreichische Hauptstadt. Dort will man für ein Bauvorhaben mit einem «Campus der Religionen» die Erfahrungen vom Europaplatz Bern kennen lernen.
Es kommt zum Wechsel an der Spitze des Vereinspräsidiums: Nach zehn Jahren im Amt tritt Gerda Hauck zurück. Ihre Nachfolgerin wird Regula Mader.
2016
Im März erfolgt die Verleihung des Preises der deutschen Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche. «Zu einem Zusammenleben in Freiheit und Würde müssen alle Religionen beitragen. Das Haus der Religionen verwirklicht diese Idee pionierhaft, einmalig und einzigartig. Es ist eine grosse Utopie weit über Bern und die Schweiz hinaus», sagt Erwin Koller, Präsident der Herbert Haag Stiftung.
Das Jahr steht im Zeichen von Tanz, Theater und Ehrungen. Es beginnt im Februar mit dem Tanztheater «dazwischen», das Jugendlichen den «Zugang zu Kunst und Kultur öffnet, weil Lebensthemen wie Angst, Anspannung, Erfolg und die Möglichkeit des Scheiterns vorkommen», schrieb Ruth Bielmann, Schulleiterin Schwabgut Bern.
Die Inszenierung von «Hiob» im Konzerttheater Bern führt zum Hiob-Symposium im Haus der Religionen, an dem sich das Konzerttheater Bern, die Jüdische Gemeinde Bern, der Muslimische Verein Bern und die Kirchen im Dialog beteiligen.
Am 12. Oktober besucht der Dalai Lama das Haus der Religionen. Tausende Menschen, insbesondere Exil-Tibeter:innen, kommen dazu angereist. «Religionen lehren im Kern Liebe, nicht Zorn auf andere», doziert Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama.
Im Dezember erhält Hartmut Haas für sein Engagement für den Dialog der Kulturen und Religionen in Stadt und Region Bern sowie für «seine immense Aufbauarbeit» für das Haus der Religionen am Dies academicus den Ehrendoktortitel der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
2015
Die Stadt Bern unterstützt die Kulturarbeit des Hauses mit vierjährigen Leistungsverträgen ab 2015.
Zur grossen Vesakh-Feier im buddhistischen Zentrum am 17. Mai kommt es zu einer aufwühlenden und Hoffnung stiftenden Begegnung mit einer tamilischen Delegation aus dem Hindutempel, ein weiterer Höhepunkt bildet die christlich-jüdische Kurzreihe zur Bundeslade mit Gesprächen zwischen äthiopischen Christ:innen, der jüdischen Gemeinde sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Die Europatage werden am Europaplatz Ende Juni in der Kirche des Hauses der Religionen eingeläutet. Das Thema «Für der gemeinsamen Kirche Besserung» ist im Gedenken an den tschechischen Reformator Jan Hus gewählt.
Das Interesse, verschiedene Religionen unter einem Dach anzutreffen, ist enorm. Tatsächlich wird das kleine Team des Hauses buchstäblich überrannt. Allein im Mai gibt es sechzig Rundgänge. Auch das Medienecho ist immens: Deutsche, britische, türkische und tamilische Zeitungen publizieren Reportagen und Interviews.
2014
Am 14. Dezember wird das Haus der Religionen mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür eröffnet. «Tausende von Gläubigen, Interessierten und Neugierigen waren beim Eröffnungsfest auf dem Europaplatz Bern dabei», steht in den Medien. Die Festrede hält Roger de Weck, Generaldirektor der SRG. Er sagt: «Dieses Haus ist ein Glücksfall. Aber kein Zufall – sondern ein Willensakt.»
Am 14. Januar kann die Weiterführung des Vertragswerks der Baupartnerinnen mit der Stiftung und von dieser mit dem Verein Haus der Religionen sowie den Nutzerinnen und Nutzern der Religionsgemeinschaften unterzeichnet werden.
Bei noch ausstehenden Arbeiten des Grundausbaus werden am 3. Juli den Religionsgemeinschaften ihre Räume zum Innenausbau übergeben.
Mit einem Podiumsgespräch im Kornhausforum in Bern im Rahmen der Ausstellung «Verborgene Feste» verabschiedete sich vor zahlreichem Publikum Hartmut Haas als erster Vereinspräsident und Initiator und legte die Geschäftsleitung in die Hände von David Leutwyler.
Verschiedene Standorte bis 2014
Nach einem Büro in einer Privatwohnung hat der Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» ein erstes eigenes Veranstaltungslokal im Progr am Waisenhausplatz. Weitere Zwischenstopps waren die «Werkstatt» an der Schwarztorstrasse und ein Pavillon am Rosengarten.
Zusammenstellung der Chronologie: Hartmut Haas
2013
Bis im Mai ist die Baugrube am Europaplatz ausgehoben; die Grundsteinlegung erfolgt unter grosser Beteiligung der Öffentlichkeit und gerät zu einem eindrücklichen Festakt. Sorgen bereitet die Restfinanzierung des Bauvorhabens.
Die Nacht der Religionen im November wird im Campus Muristalden mit der Bahá’i-Gemeinde eröffnet.
2012
Am 25. April kann der Verein Haus der Religionen – Dialog der Kulturen auf ein erstes Jahrzehnt seiner Tätigkeit zurückblicken. Der Spatenstich für das Bauvorhaben findet mit einem grossen Fest am 27. Juni statt.
In umfangreichen Verhandlungen, die erst Ende 2013 abgeschlossen werden können, wird zwischen den verschiedenen Ebenen das Vertragswerk für den Gebäudekomplex in Ausserholligen erarbeitet. Die Stiftung Europaplatz regelt dabei die Rechte und Pflichten für die Stockwerkeinheit «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen».
Das Buch «gegenwärtig, noch nicht fertig» erscheint im November und erzählt vom Berner «Dialog der Kulturen» und vom Bauvorhaben «Haus der Religionen».
2011
Die Grundfinanzierung gelingt doch: Die Rudolf und Ursula Streit-Stiftung erhöht ihren Beitrag, zahlreiche Privatpersonen und kleinere Institutionen, die beiden Gesamtkirchgemeinden der katholischen und reformierten Kirchen, die Burgergemeinde und schliesslich der Kanton Bern tragen zur Finanzierung des Hauses der Religionen bei.
Ende Juli erhält die Firma Halter AG die Baubewilligung für den Europaplatz. Der Verein Haus der Religionen verstärkt an der Laubeggstrasse die Frauen- und Familienarbeit sowie den Bildungsbereich. Zusammen mit anderen Organisationen wird eine 4. Berner Nacht der Religionen durchgeführt.
2010
Im Februar einigen sich die Vertreter:innen der Religionsgemeinschaften, des Vereins Haus der Religionen, der Stiftung Europaplatz und die Firma Halter auf ein Nutzungslayout für das künftige Haus der Religionen. Als Teil des Gesamtkomplexes ist dies die Basis für die erneute Baueingabe, die am 29. April den Medien vorgestellt wird.
In einem mehrtägigen Veranstaltungszyklus verabschiedet sich der Verein Haus der Religionen – Dialog der Kulturen von der Schwarztorstrasse und zieht in ein weiteres Provisorium an die Laubeggstrasse 21 im Osten von Bern.
Die Finanzierungsgesuche für den Neubau Haus der Religionen verlaufen enttäuschend. Es scheint keine grössere Institution und kein namhaftes Unternehmen bereit zu sein, sich für das Anliegen eines Dialogs der Kulturen in einem Haus der Religionen zu engagieren.
2009
Für das Bauprojekt «Europaplatz» werden durch die Halter AG neue Grundlagen geschaffen. In verschiedenen Varianten werden Pläne vorgestellt, wie das Haus der Religionen realisiert und eine höhere Wirtschaftlichkeit der übrigen Nutzungen erzielt werden kann.
Erhebliche Sorgen bereitet die sichere Finanzierung des Vereins. Die grösste Last tragen weiter die kleinen Gruppen der Herrnhuter in der Schweiz. Die Landeskirchen wägen ihr finanzielles Engagement ab. Der Gemeinderat der Stadt Bern will erst nach der Realisation des Neubaus seine materielle Zusage umsetzen. Die Stiftung Europaplatz und die Herrnhuter in der Schweiz entscheiden sich, für zwei Jahre die fehlenden Mittel zu tragen.
Im November erklärt sich Ursula Streit bereit, als Mäzenin das Haus der Religionen baulich und betrieblich grosszügig zu unterstützen.
2008
An der vierten Fête KultuRel Ende August unterzeichnen fünf Religionsgemeinschaften ihre Bereitschaftserklärungen zur bauseitigen Beteiligung. Gleichzeitig erklären weitere Religionen und kulturelle Institutionen ihre Bereitschaft, verbindlich auf der Plattform «Dialog» mitzuwirken.
Die Firma Halter AG aus Zürich steigt in das Projekt «Europaplatz» ein. Mit neuen Statuten bereitet sich der Verein im Oktober vor, nach der Planung und Projektierung nun auch die volle betriebliche Verantwortung im Hinblick auf den Neubau am Europaplatz zu übernehmen.
November: Eine erste Nacht der Religionen wird in der Berner Synagoge eröffnet.
2007
Am 11. April kann anlässlich einer Medienkonferenz und in Anwesenheit des Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät die Baubewilligung für das Gesamtprojekt «Europaplatz» verkündet werden.
Zur gleichen Zeit befindet sich der Verein in einer Krise. Sehr grosse Ansprüche an das, was ein Haus der Religionen sein soll, erschweren die Suche nach realitätsnahen Lösungen. Dennoch wird am neuen Standort des Vereins, der provisorischen «Werkstatt» an der Schwarztorstrasse, ein umfangreiches Programm entfaltet.
Gerda Hauck, ehemalige Leiterin der städtischen Koordinationsstelle Integration, übernimmt an der Jahresversammlung im Juni das Präsidium des Vereins.
2006
Die Tsunami-Katstrophe von Ende Dezember 2005 führt am 5. Januar zu einer berührenden Gedenkfeier im Berner Münster, für die der Verein Haus der Religionen einen interreligiösen Teil gestaltet.
März: Die Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen wird an der Zeughausgasse 18 gegründet, Guido Albisetti amtet als Präsident. Die Stiftung übernimmt die bauseitige Verantwortung. Ein Vertrag regelt das Verhältnis zwischen Stiftung und Verein.
Durchführung der dritten Fête KultuRel an der Kapellenstrasse, auf dem Gelände von und mit der Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule (BFF) des Kantons Bern.
Der Verein Haus der Religionen – Dialog der Kulturen erhält den Integrationspreis der Stadt Bern.
2005
Nachdem der Gemeinderat der Stadt Bern im Juni den Grundzügen für eine Rahmenvereinbarung zur Realisierung des Projektes «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» zugestimmt hat, wird im Sommer das Baugesuch für die Überbauung Europaplatz in Ausserholligen mit dem Teilbereich «Haus der Religionen» eingereicht.
2004
Ab Frühjahr liegt der Schlussbericht von Bauart mit einer Standortanalyse vor. Der Europaplatz in Ausserholligen ist Favorit.
Im September präsentiert Bauart im Rahmen der Fête KultuRel am Steigerhubel mit einer Ausstellung Modelle, Pläne und Bildmaterial für den Europaplatz. Ein Forum mit Edith Olibet (Gemeinderat Stadt Bern) und Guido Albisetti (künftige Stiftung Haus der Religionen) stellt das Gesamtprojekt in seiner Bedeutung für Stadt, Kanton und über die Region Bern hinaus vor.
2003
Im Frühjahr wird der Gemeinderat der Stadt Bern angefragt, stadteigene Parzellen und Liegenschaften vorzuschlagen, in denen sich die Stadt ein «Haus der Religionen» vorstellen könnte.
Sieben Standorte werden genannt. Einige Standorte, wie der Progr am Waisenhausplatz, der Europaplatz in Ausserholligen und die Bahnstrasse 21 in Bern, werden mit Situationsanalysen und Lösungsmöglichkeiten für ein «Haus der Religionen» von Bauart untersucht.
2002
April: Der Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» wird in der Schule Schwabgut in Bern-Bümpliz gegründet. Er repräsentiert acht Religionsgemeinschaften.
Im Mai wird in der Schule Schwabgut in Bern-Bümpliz erstmals ein viertägiges Fest der Religionen und Kulturen, die Fête KultuRel, durchgeführt. Es entsteht eine «Friedenswand» als symbolischer Grundstein für das Haus der Religionen in Zusammenarbeit mit dem Künstler Hans Schöpfer, der Schülerschaft und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie ist bis heute Teil des Eingangsbereichs zur Schule und soll auch zukünftig erhalten bleiben.
Im Herbst entsteht in Zusammenarbeit mit der Bauart Architekten und Planer AG eine Machbarkeitsstudie. Die Resultate dieser Machbarkeitsstudie werden im Dezember anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung im Kornhaus Bern präsentiert.
2001
Nach den Terroranschlägen vom 11. September in den USA und als Gegenstück zu den laufenden Debatten über den «Clash of Civilizations» strahlt SRF eine «Sternstunde Religion» zum Thema «Verständigung unter den Religionen» aus.
Die Moderatorin Brigitta Rotach lädt Vertreter:innen und Vertreter des Projekts «Haus der Religionen in Bern» in ihre Sendung ein. Die Idee erhält damit zum ersten Mal grosse mediale Aufmerksamkeit.
2000
An der Sitzung des Runden Tisches der Religionen am 30. November im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Bern sind Christian Jaquet (Imagestudie Bern West) und Hartmut Haas (Herrnhuter Projekt) eingeladen, «die Vision eines Hauses der Religionen und Kulturen in Bern-Bümpliz» zu besprechen.
Eine neunköpfige Projektgruppe wird gebildet. Diese besteht aus Brigitte Morgenthaler Subramaniam (Reformierte Kirchen und Kontakt zu Hindugemeinden), Hans Stucki (Quartierkommission und Stiftung Bümpliz-Bethlehem), Farhad Afshar (Muslimische Gemeinschaften), Markus Friedli (Katholische Kirche Bern-Stadt), Jakob Bass (Jüdische Gemeinde Bern), Christian Jaquet (Hochschule für Gestaltung), Jangchub Iseli-Sangmo (Buddhistische Gemeinschaften), Friederike Kronbach-Haas und Hartmut Haas (Herrnhuter Projekt).
1998
März: Die Herrnhuter Kirche, seit 1740 in Bern vertreten, prüft den Ansatz für eine neue Aufgabe in der Region Bern, die sich Minderheitengruppen und dem interreligiösen Dialog widmen soll. Sie erhält Unterstützung durch die OeME-Stelle (Ökumene Mission Entwicklung) und den Synodalratspräsidenten der Reformierten Kirche. So wird ein Mitarbeiterehepaar, Friederike und Pfarrer Hartmut Haas, für zunächst fünf Jahre ab August 2000 dafür berufen.
November: Unter dem Titel «Ohne Grund geht niemand nach Bümpliz» veröffentlicht das Stadtplanungsamt Bern eine Studie über den Berner Westen. Zur Aufwertung des Stadtteils schlägt der Autor, Christian Jaquet, Folgendes vor: «Die Bundeshauptstadt ist der prädestinierte Standort für ein neues und in der Schweiz einzigartiges Haus der Kulturen und Religionen.»